Johanniskraut – ein längst vergessenes Mittel?
Johanniskraut, Blutkraut, Hartheu – das alles sind Bezeichnungen für ein und die selbe Pflanze. Den Namen „Blutkraut“ hat die Pflanze wegen des roten Öls, welches sich in den Blüten befindet, bekommen und „Johanniskraut“ wird sie genannt, weil die Blütezeit ungefähr zum 24. Juni (Johannistag) beginnt.
Sie wächst unter anderem in unseren Breitengraden auf Böschungen und Wegrändern und ist eine typische Sommerpflanze. Blutkraut wird ca. 50-100 cm hoch, ist im oberen Bereich verzweigt und hat fünfblättrige kleine Blüten. Es sollte im Juli / August geerntet und am besten auch gleich weiterverarbeitet werden.
Aus den getrockneten leuchtend gelben Blüten werden Aufgüsse und Tees zubereitet; man kann aber auch Öle und Tinkturen aus dem Kraut herstellen.
Steckbrief
Name: Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Pflanzenfamilie: Johanniskrautgewächse
Vorkommen: mittlerweile überall
Höhe: 20-100 cm
Blüten: gelb
Früchte:ja
Blätter: Eiförmig, länglich
Sammelzeit: Juni bis September
Die mögliche Wirkung von Johanniskraut:
- Antidepressiv
- Schmerzstillend
- Blutbildend
- Beruhigend
- Antibakteriell
Vorsicht: Niemals in der Schwangerschaft anwenden – Früher wurde das Kraut auf dem Land zur Abtreibung benutzt!
Johanniskraut kann die Wirkung von Antiepileptika, Immunsuppressiva und einigen anderen Medikamenten beeinträchtigen. Falls starke Medikamente eingenommen werden, sollte die Verwendung von Johanniskraut mit dem zuständigen Arzt abgesprochen werden.
Wenn man Johanniskraut (in welcher Form auch immer) anwendet, sollte man die direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, weil das Kraut die Lichtempfindlichkeit erhöht -> erhöhte Sonnenbrandgefahr.
Falls Ihr keine Zeit / Lust zum Sammeln habt, könnt ihr das Kraut auch im Internet bestellen.
Allerdings würde ich das höchstens als Tee oder Aufguss benutzen. Wenn ihr Tinkturen oder Öl machen wollt, solltet ihr frische Blüten nehmen. 🙂